Portulak: Das fast vergessene Superfood

Der Portulak, auch Sommer-Portulak genannt ist ein bei uns in Vergessenheit geratenes Wildgemüse, welches seit über 2000 Jahren zur Ernährung genutzt wird. Ich bin sehr froh, dass es bei mir im Garten wild wächst. Portulak kommt mit einer Vielzahl positiver Eigenschaften für die Gesundheit daher. Der Geschmack ist leicht säuerlich, etwas nussig und herrlich erfrischend. Ich nutze es hauptsächlich im Salat, habe aber auch schon leckere Portulak-Bohnen-Bratlinge damit gemacht.

Portulak
Portulak - einzelne Pflanze
Salat mit Portulak

Aussehen

Die ovalen, verkehrt-einförmigen Blätter des Portulaks sind fleischig an zum Teil rotfarbigen Stängeln. Im windgeschützten Gewächshaus erreicht er eine Höhe von bis zu 30cm. Im freien sind die Stängel zwar auch bis zu 30cm lang aber vorwiegend niederliegend.

Anbau

Für den Anbau sind warme, sonnige und nicht zu feuchte Standort vorteilhaft. Den Samen breitwürfig auf ein vorbereitetes Beet ausbringen. Das Beet von schnell wachsenden Beikräutern wie z. B. Franzosenkraut freihalten. Nach dem aufgehen der Samen gieße ich den Portulak nie, da er eine sukkulente Pflanze ist und Trockenheit gut wegsteckt. Der Portulak kann zeitlich gestaffelt den ganzen Sommer hinweg ausgesät werden und vorlaufend geerntet und für leckere Salate verwendet werden.

Ernte

Wenn er wächst, dann wirklich schnell. Nach ca. 5 Wochen können zwei Drittel der Stängel vorsichtig geerntet werden. Bleibt ein Drittel stehen treibt er neu aus. Bitte erntet den Portulak nur so lange er nicht blüht und keine Samen angesetzt hat, da der er in diesem Stadion noch keine Bitterstoffe enthält die den Geschmack negativ beeinträchtigen.

Inhaltsstoffe des Portulaks

Im Portulak sind viele Vitamine, Mineralien und Spurenelemente enthalten. So ist das Vitamin C mit 70mg pro 100g sehr gut vertreten. Bis auf B12 sind alle B-Vitamine, Vitamin E und K enthalten. Je nach Boden auf dem er wächst sind Calcium, Kalium, Magnesium, Phosphor, Eisen und Zink enthalten.

Laut [1] ist Portulak das Salatkraut mit der höchsten Menge an ALA-Omega 3 Fettsäure. ALA kann leider nur in einer geringen Rate – je nach Studie und abhängig vom eigenen Omega 6 Konsum – mit weniger als 10 Prozent vom menschlichen Körper in EPA und DHA einer essentiellen Omega 3 Fettsäure umgewandelt werden.

Ähnlich wie in Rhabarber, Roter Beete und Mangold ist in Portulak Oxalsäure enthalten. Dementsprechend sollten wir mit den Mengen die wir zu uns nehmen nicht übertreiben.

 

Rezept

Schneller Salat mit Portulak

Zutaten

  • 100g Portulak
  • einige essbare Blüten
  • eine halbe kleine Zwiebel
  • Kürbiskerne
  • Balsamico
  • 1 Tl. Leinöl

 

Zubereitung:

Die Zwiebel fein würfeln, den Portulak klein schneiden. Alles mit den Kürbiskernen, dem Öl und Balsamico vermischen. Zur Deko ein paar essbare Blüten. Guten Appetit.

 

Literatur

[1] Fleischhauer, Steffen Guido; Spiegelberger, Roland; Guthmann, Jürgen: Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen: atVerlag, 2022

 

Abkürzungsverzeichnis:

ALA: Alpha-Linolensäure eine kurzkettige Omega 3 Fettsäure

EPA: Eicosapentaensäure eine langkettige Omega 3 Fettsäure

DHA: Docosahexaensäure eine langkettige Omega 3 Fettsäure

Eine Antwort

  1. Habe das auch als „Unkraut“ in meinem Garten. Wusste gar nicht das man das essen kann. Werde das mal am Wochenende meiner Family vorsetzen. 😉 Liebe Grüße Sigrun

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert