Dieser Tage ist mir eine Veröffentlichung mit dem sperrigen Titel „Nationale Berichterstattung, Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln‘ Zusammenfassung der Ergebnisse des Jahres 2017 aus der Bundesrepublik Deutschland“ in die Hände gefallen. Als ich sah, dass Tafeltrauben auf dem Siegertreppchen der Mehrfachbelastung mit 35 verschiedenen Fungiziden, Herbiziden, Pestiziden und sonstigen „…ziden“ standen, wollte ich gleich mein geliebtes Studentenfutter ausspucken.
FÜNFUNDDREIßIG!!! In Tafeltrauben!!! Wow!!!
Wie jeder weiß sind Rosinen getrocknete Weintrauben. Die wiederum sind der Hauptbestandteil meines geliebten Studentenfutters. Ja ja, ich lese schon wieder die Kommentare. Aber die gesetzlichen Grenzwerte werden doch bestimmt nicht überschritten. Ob überschritten oder nicht, ich habe für mich entschieden; Studentenfutter mache ich in Zukunft selbst!
Kurz mal recherchiert, aus was besteht denn handelsübliches Studentenfutter. Durchschnittlich gesehen besteht es zu 60% aus Nüssen und zu 40% aus Rosinen. Ich war doch überrascht das es von Hersteller zu Hersteller so viele Variationen bei der Zusammensetzung des Nussanteils gibt.
Bei preisgünstigen Mischungen domminiert die Erdnuss, wahrscheinlich weil sie am preisgünstigsten ist. Nur so nebenbei, die Erdnuss ist keine Nuss, sondern eine Hülsenfrucht sie zählt zu den Schmetterlingsblütlern genau wie die Erbse. Vielleicht ist das mal eine Frage die bei „Wer wird Millionär“ kommt. Zurück zum Thema.
Hauptsächlich besteht Studentenfutter aus:
• Rosinen
• Erdnüssen
• Paranüssen
• Wallnüsse
• Haselnüssen
• Mandeln
• Cashewkernen
Na toll, drei Dinge wachsen schon mal in meinem Garten nämlich Weintrauben, Wallnüsse und Haselnüsse. Weintrauben zu Rosinen verarbeiten, das fällt für mich aus. Ich habe eine alte nicht so schöne und auch nicht so süße Sorte mit Kernen. Die Kerne rauspulen und dann im Dörrgerät trocken ist mir zu aufwendig. Statt Rosinen nehme ich getrocknete Pflaumen und getrocknete Apfelringe, natürlich aus dem eigenen Garten und selbstverständlich in Rohkostqualität getrocknet.
Folgendes Mischungsverhältnis habe ich für mich ausgetüftelt.
• 40% Wallnüsse
• 20% Haselnüsse
• 30% getrocknete und klein geschnittene Pflaumen
• 10% getrocknete und klein geschnittene Apfelringe
Die Herstellung des Studentenfutters aus dem heimischen Garten ist ganz einfach. Die Wallnüsse knacken und den Kern vierteln. Die Haselnüsse im Ganzen vom Gehäuse befreien. Mit einer Schere die getrockneten Pflaumen und die Apfelring in rosiengröße Stück schneiden. Alles entsprechend dem Mischungsverhältnis in ein großes Glas mit Schnappverschluss geben, gut durchschütteln und an einem kühlen lichtgeschützten Ort aufbewahren. Bezüglich Haltbarkeit kann ich keine Angaben machen, da so ein großes Glas keinen Monat bei uns hält.
Was machen Stadtkinder ohne Garten? Schaut doch mal auf der Webseite von https://mundraub.org/ nach ob es passende Bäume in Eurer Nähe gibt. Bei uns am Badesee gibt es z. B. einige Wallnussbäume oder fragt Eure Bekannten oder Arbeitskollegen ob ihr zur Erntezeit was pflücken oder auflesen kommen könnt.
Fazit: Aus meiner Sicht lohnt es sich auf jeden Fall, das Studentenfutter selbst herzustellen. Zum einen sind die Zutaten frei von chemischen Pflanzenschutzmitteln, Trennmitteln und Konservierungsstoffen, wenn sie denn aus dem eigenen Garten stammen. Zum anderen sparen wir Plastikverpackung und damit auch das Weichmacher aus der Verpackung in ölhaltige Lebensmittel wie Nüsse diffundieren.
Ich wünsche gutes Gelingen und genussvolle Momente.